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Neumond


Astronomie


Basiswissen


Bei Neumond steht der Mond fast genau - aber nicht ganz genau - zwischen der Erde und der Sonne. Hier wird erklärt warum bei einem normalen Neumond der Mond nicht genau zwischen Sonne und Erde steht und was das mit der Sonnenfinsternis zu tun hat.

Wie sieht der Neumond aus?


Salopp gesagt: gar nicht. Man kann ihn nicht sehen. Von der Erde aus gesehen steht der Neumond immer sehr nahe an der Sonne (aber nicht davor). In Richtung Neumond kann man also nur tagsüber blicken, wenn man auch die Sonne sieht. Dennoch sieht man ihn nicht. Man sieht weder eine helle Mondscheibe noch einen dunklen, nicht beleuchteten Mondkreis. Das einzige was man in Richtung des Neumondes am Himmel sieht (wenn es nicht bewölkt ist) ist eben der blaue Himmel.

Wo steht der Neumond am Himmel?


Bei Neumond steht der Mond von der Erde aus gesehen sehr nahe an der Sonne. Er steht normalerweise nicht, wie in manchen Erklärungen gesagt[1] genau und wie auch auf manchen Abbildung[2] dargestellt, "zwischen Sonne und Erde". Bei einem normalen Neumond, das heißt ohne eine gleichzeitige Sonnenfinsternis, steht der Mond ganz wenig abseits einer direkten Verbindungslinie von der Erde zu Sonne. Dabei ist er deutlich näher an der Erde (etwa 30 mal der Erddurchmesser) als an der Sonne (fast 12 tausend mal der Erddurchmesser). Wer sich hier ein Bild im Kopf aufbauen, sollte auch die Größenverhältnisse richtig fassen: der Mond hat zwischen einem Viertel bis einem Drittel des Erddurchmessers, die Sonne hingegen hat gut 109 mal den Erddurchmesser an Größe. Siehe auch Über die Größe und Abstände von Sonne und Mond ↗

Warum ist der Neumond dunkel?


Bei Neumond steht der Mond weit entfernt von der Erde ganz wenig abseits einer direkten Verbindungslinie der Erde zur Sonne. Von der Sonne hell beschienen wird dabei die von der Erde nicht sichtbare Rückseite des Mondes. Die der Erde zugewandte Seite erhält nur an ihrem äußersten Rand auf einer Seite etwas Licht, das ist aber tagsüber so wenig, dass es vom Auge nicht wahrgenommen werden kann. Ein dreidimensionales Modell von der Erde, Sonnne und dem Mond, das das gut veranschaulichen kann ist ein sogenanntes Tellurium ↗

Warum sieht man den Neumond nicht als dunkle Mondscheibe?


Wenn also, wie oben erklärt, der Neumond von der Erde aus gesehen eine dunkle Kugel ist, warum sieht man dann bei Neumond nicht eine dunkle kreisförmige Mondscheibe nahe der Sonne am Himmel? Die Antwort darauf ist die sogenannte Streuung des Sonnenlichts in der Lufthülle, der Atmosphäre, der Erde. Das Licht von der Sonne wird teilweise von den Molekülen der Lufthülle geschluckt und kurz darauf in eine dann zufällige, neue Richtung wieder ausgesendet. So kommt es, dass Licht mehrfach in der Lufthülle der Erde seine Richtung ändert. Wenn es dann letztendlich in das Auge eines menschlichen Beobachters auf der Erdoberfläche fällt, kann es also durch diese Zufallsbewegung, genau aus der Richtung kommen, in der auch der Neumond liegt. Das das tagsüber für sehr viele Lichtteilchen zutrifft, erscheint die Stelle wo der Neumond steht für uns nur als blauer Himmel ↗


Fußnoten