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Tierkreis


Astrologie


Definition


Als Tierkreis bezeichnet man ein gedachtes Band das sich einmal 360° um den Himmel spannt, ähnlich einem breiten Gürtel um eine Kugel. Dieses Band ist in zwölf gleich große Abschnitte zu je 30° eingeteilt. Die Breite des Bandes ist ungefähr 20° (große Spanne am ausgestreckten Arm). In jedem dieser Abschnitte befindet sich dann ein Sternbild. Da die Mehrzahl dieser Bilder Tiere darstellen, sprach man vom Tierkreis.

Die astronomische Bedeutung


Der Tierkreis mit seinen zwölf Sternbildern ist ein Band, das einmal ganz um die Himmelskugel läuft. In diesem Band halten sich die Sonne, der Mond und alle Planeten auf. Zwar stehen diese Himmelskörper an jedem Tag an einer anderen Stelle am Himmel, es ist aber immer eine Stelle innerhalb der Sternbilder des Tierkreises[1]. Die enge Bahn auf der sich die Sonne und die Planeten bewegen nennt man auch die Ekliptik ↗

Die historische Entstehung


Der heutige Tierkreis geht auf die Babylonier zurück, die in spätestens im 5then Jahrhundert vor Christus definiert hatten. Von dort gelangte der Tierkreis in die antike griechische Kultur. Vermutlich in der griechisch geprägten Stadt Alexandria wurde es bis spätestens um die Zeit von Christus zu seiner heute gültigen Form weiter entwickelt. Siehe auch Antike ↗

Die historische Bedeutung


Da die Sternbilder des Tierkreises immer zu wiederkehrend ähnlichen Zeiträumen nahe bei der Sonne standen, konnte man sie als eine Art Uhr für den Jahresablauf benutzen. Immer wenn zum Beispiel die Zwillinge nahe bei der Sonne standen, lag man um die Zeit von Mai und Juni.

Wie kann ein Sternbild in der Sonne stehen?


Die Wendung, dass ein Sternbild zu einer bestimmten Zeit „in der Sonne steht“ trifft man in astronomischen und astrologischen Schriften häufig an. Das wirft die Frage auf, was das anschaulich bedeuten soll. Blickt man tagsüber in Richtung der Sonne, sieht man dort am Taghimmel nirgends ein Sternbild. Und umgekehrt, blickt man nachts auf ein Sternbild, sieht man niemals die Sonne. Wie kann man dann zu der Idee gelangen, dass die Sonne in einem Sternbild steht?

Vielleicht entstand die Rede von der Sonne in einem Sternbild so. Betrachtet man den Himmel möglichst kurz nach Sonnenuntergang oder möglichst kurz vor Sonnenaufgang, kann man im dämmrigen Himmel (nur leicht erhellt) die Sternbilder noch erkennen. Diejenigen Sternbilder, die dann sehr nah am Horizont nahe bei der kurz zuvor untergegangenen Sonne (im Westen) oder nahe bei der bald aufgehenden Sonne (im Osten) stehen, konnte man gedanklich mit der Sonne verbinden. Da man wusste, wie der Sternenhimmel aussieht, auch dort, wo man ihn nicht sieht, konnte man sich dann rein gedanklich vorstellen, in welchem Sternbild die Sonne etwas unter dem Horizont dann stehen müsste. Die Zeit für diese Beobachtung ist die Dämmerung ↗

Fußnoten