Lotto
Ein Glücksspiel
Basiswissen
Beim normalen Lottospiel rollen 49 Kugeln in einem großen Behälter. Aus dem Behälter werden dann zunächst ganz zufällig und nacheinander 6 Kugeln herausgefischt. Am Schluss wird noch eine sogenannte Zusatzzahl gezogen. Da die Kugeln nicht mehr zurück in den Behälter gelegt werden, kann auch jede Zahl nur einmal kommen.
Bevor die Zahlen gezogen werden, kann ein Spieler auf einem Zettel "tippen", was er glaubt was kommt. Er kreuzt dann sechs Zahlen an. Den Zettel gibt er in einem Lottogeschäft ab. Er selbst nimmt eine Kopie mit. Am Samstag werden dann im Fernsehen die Zahlen gezogen. Je mehr richtige Zahlen der Spieler angekreuzt hat, desto mehr Geld kann er gewinnen. Am meisten kriegt jemand, der alle sechs Zahlen richtig hat.
Die Zusatzzahl ist dafür da, wenn niemand "sechs richtige" hat. Dann gilt auch die Zusatzzahl als richtige Zahl, ansonsten aber nicht.
Fußnoten
- [1] 1836: Lotto als verderbliches Spiel: "Lotto, Lotterie. Ersteres, die Zahlenlotterie, ist eine Erfindung der Genuesen und eins der verderblichsten Glücksspiele, das namentlich bei den ärmern Klassen beliebt ist, jetzt aber in den meisten Staaten nicht mehr geduldet wird. Jeder Spieler wählt sich von 90 Nummern mehrere, und besetzt dieselben mit einer beliebigen Summe. Die Gewinne werden, wenn 2 Nummern besetzt wurden, Amben, bei drei Nummern Ternen, bei 4 Quaternen, bei 5 Quinternen genannt. In der Ambe wird der Einsatz 240 mal, in der Terne 4800 mal, in der Quaterne 60,000 mal bezahlt, verlockend genug, um Gewinnsüchtige das Mißverhältniß zwischen Verlust und Gewinn übersehen zu lassen, da bei einer Ambe 399, bei einer Terne 11,347 Nieten etc. auf einen Treffer kommen. Nirgends mag das Lotto wohl tiefer eingedrungen sein als in Rom, wo man auf den Straßen das Volk in großen Haufen vor den Lottobureaus sich zusammendrängen sieht. Die in den meisten Staaten von den Regierungen eingerichteten Klassen-Lotterien sind noch älter als das Lotto, kamen auch zuerst in Italien auf, wanderten von dort nach Frankreich, England, Holland etc. Der Gewinn bei diesen ist wahrscheinlicher und die ganze bekannte Einrichtung solider und reeller." In: Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 411. Online: http://www.zeno.org/nid/20001747150
- [2] 1861, fünf gleiche waren der Hauptgewinn: "Quinterne, würde im Lotto ein Gewinn sein, für den Fall, daß alle fünf gezogne Nummern besetzt u. gezahlt worden wären, s. u. Lotto e)." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 769. http://www.zeno.org/nid/20010710027
- [3] Lotto als Gleichnis in der Physik: "Es ist klar dass jede einzelne gleichförmige Zustandsvertheilung, welche bei einem bestimmten Anfangszustande nach Verlauf einer bestimmten Zeit entsteht, ebenso unwahrscheinlich ist, wie eine einzelne noch so ungleichförmige Zustandsvertheilung, grade so wie im Lottospiele jede einzelne Quinterne ebenso unwahrscheinlich ist, wie die quinterne 12345." In: Ludwig Boltzmann: Über die Beziehung zwischen dem zweiten Hauptsatz der mechanischen Wärmetheorie und der Wahrscheinlichkeitsrechnung respektive den Sätzen über das Wärmegleichgewicht. In: Sitzungsber. d. k. Akad. der Wissenschaften zu Wien II 76, S. 428 (1877). Nachdruck in Wissenschaftliche Abhandlungen von Ludwig Boltzmann, Band II., S. 164–223. Worauf Boltzmann hier abziehlt ist die Wahrscheinlichkeit für einen sogenannten Mikrozustand ↗