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Oben


Physik


Basiswissen


Unten im Tal und oben auf dem Gipfel des Berges: den meisten Menschen scheint zunächst klar zu sein, was unten und oben bedeutet. Im fünften Stock eines fünfstöckigen Hauses ist man oben, im Erdgeschoss oder im Keller ist man unten. Doch blickt man vom Weltraum auf die Erde, dann ist es auf einmal nicht mehr so klar, was oben und unten heißen soll. Das ist hier kurz vorgestellt.

Oben und unten vom Weltraum aus gesehen


Angenommen wir blicken vom Weltraum aus auf die Erdkugel. Am Nordpol wirft jemand einen Stein senkrecht nach oben. Und am Äquator wirft jemand anderes auch einen Stein senkrecht nach oben. Fliegen die Steine parallel zueinander? Nein, ihre Flugbahnen stehen mit einem Winkel von 90° aufeinander. Oben auf der Erdkugel heißt, auf dem kürzesten Weg vom Erdmittelpunkt weg, entgegen der Erdanziehungskraft. Nach unten würde dann heißen, auf dem kürzesten Weg hin zum Erdmittelpunkt. Als unten empfindet Menschen meist das, wohin sie von einer "Anziehungskraft" hin angezogen werden, wohin ein Stein fallen würde, wenn man ihn einfach loslässt. Physikalisch wäre ein Wurf direkt nach oben ein sogenannter senkrechter Wurf ↗

Oben und unten in einem Stanford-Torus


Ein Stanford-Torus ist eine Art gigantischer Rettungsring (von der Form her) im Weltraum: das Innere des Rings ist als riesige Wohn- und Siedlungsstätte für Menschen gedacht. Der Rettungsring rotiert um seine eigene Mitte, so wie ein Rad um die Nabe rotiert. Dadurch werden alle Gegenstände im Inneren des Ringes nach außen geschleudert. Dadurch entsteht eine Art Pseudo-Schwerkraft. Würde man einen Stein im Inneren eines Stanford-Torus fallen lassen, würde er nach außen geschleudert. Die Richtung nach außen würde man dann für "unten" halten. Die Richtung zur Mitte des Ringes hingegen würde man für nach oben halten. Siehe auch Stanford-Torus ↗