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Torf


Definition


Basiswissen


Torf bildet sich, wenn totes Pflanzematerial in Wasser gerät und dort nicht verrotet. Torf kann als Brennstoff und Dünger verwendet werden. Das ist hier kurz erläutert.

Torfentstehung


Torf entsteht, wenn totes Pflanzenmaterial nicht verwesen kann und auf dem alten toten Materiel oben neuen Pflanzen nachwachsen. Bei Torf ist es saures Wasser, dass die Verwesung des toten Materials verhindert: in dem sauren Wasser werden Bakterien und Pilze an der Zersetzung von Planzenmaterial gehindert.

Torf als Brennstoff


Bereits die antiken Römer beschrieben, wie die Germanen an der deutschen Nordseeküste "Boden" verbrannten, um damit Wärme zu erzeugen: Torf hat einen recht hohen Brennwert von 23 Millionen Joule für jedes Kilogramm. Zum Vergleich: Rohbraunkohle hat nur etwa 8 bis 10 Millionen Joule pro Kilogramm. Torf wurde bis in das 20ten Jahrhundert als Brennstoff auch für Kraftwerke benutzt (etwa in Irland). Siehe auch Brennwerte ↗

Torf als Dünger


Torfdünger wird in großen Mengen im gewerblichen und privaten Handel für die Düngung von Gärten verkauft. Dazu werden große Mengen natürlichen Torfs aus Moorgebieten abgebaut. Der ökologische Schaden gilt heute aber als beträchtlich, weshalb der Abbau von Torf zunehmend kritisch gesehen wird. Siehe auch Moor ↗

Was ist Inkohlung?


Es kann passieren, dass ein Torfgebiet später vom Verwitterungsschutt eines nahgelegenen Gebirges zugedeckt wird. Auch können große Landschaften über Jahrhundettausende langsam absinken und von hunderten oder tausenden Metern anderem Material überdeckt werden. Dabei wird der Torf stark zusammengedrückt und gerät manchmal auch in große Tiefen mit hoher Temperatur. Dabei wandelt er sich langsam um von Torf hin zu Braun- oder Steinkohle. Diesen Prozess nennt man Inkohlung ↗

Torf aus ökologischer Sicht


Die Ökologie ist die Wissenschaft der Beziehungen lebender Wesen untereinander. Torf ist zwar kein lebendes Wesen, sondern der Rest von abgestorbenen Pflanzen. Aber Torf ist in vielerlei hinsicht ökologisch bedeutsam. Zum Ersten entzieht Torf der Atmosphäre Kohlenstoff und vermindert damit das Treibhausgas CO2 in der Atmosphäre. Zum Zweiten kann Torf im Untergrund viel Wasser speichern, zum Beispiel in Form von Mooren. Damit kann Torf Überschwemmungen mildern und Trockenheiten ausgleichen. Der Abbau von Torf wird deshalb zunehmend kritisch gesehen. Man versucht heute eher wieder, alte Moore mit viel neuem Torf herzustellen und zu verwässern. Eine typische solche Landschaft heißt Hohes Venn ↗