Strand-Platterbse
Pflanze
Basiswissen
Die Strand-Platterbse (Lathyrus japonicus) kommt weltweit von dem gemäßigten Zonen bis in die Tropen vor. In Deutschland findet man sie unter anderem auf der Nordseeinsel Wangerooge[1]. Die Pflanze findet sich in den entsalzten Bereichen der Dünen. Eine Besonderheit stellt ihre Verbreitungsstrategie mit schwimmfähigen Samen dar. Das ist hier kurz vorgestellt.
Blätter und Blüten
Die Blätter sind graugrün und 5 bis 10 cm lang. Sie sind gefiedert mit 2 bis 4 Paar Fiederpaaren[3, Seite 88]. Die Blättchen sind elliptisch bis breit lanzettlich, 10 bis 45 Millimeter lang und 4 bis 20 Millimeter breit. Das Endblättchen ist meist durch eine Ranke ersetzt. Die Blüten stehen zu 2 bis 7 in traubigen Blütenständen am verlängerten Stengel. Als Früchte bilden sich rund 5 Zentimeter lange Hülsen mit kugelförmigen Samen darinnen aus.
Vermehrung
Die Bestäubung der Blüten geschieht unter anderem durch Bienen und Hummeln[5]. Daneben breitet sich die Strand-Platterbse auch vegetativ durch Ausläufer im Boden aus. Die Samen werden aktiv von der Pflanze weggeschleudert. Die Samen mit ihren sehr harten Schalen sollen bis zu 5 Jahre im Salzwasser ihre Keimfähigkeit behalten. Werden Sie dann an einer Küste angespült, wird die harte Schale durch die Welleneinwirkung abgeschliffen, was als Signal für die Keimung dient.
Zwei Unterarten
Die Strand-Platterbse (Lathyrus japonicus) wird nach zwei Unterarten unterschieden: die a) Lathyrus japonicus subspecies japonicus
und b) Lathyrus japonicus subspecies maritimus. Die Bezeichnung kann uneinheitlich sein. So wird teilweise auch Lathyrus maritimus als Synonym für die Strand-Platterbse an sich verwendet[2].
Unterscheidung von ähnlichen Arten
Die sehr ähnliche Frühlings-Blatterbse hat keine Ranken am Ende der Fiederblätter[4, Seite 328]. Die sehr ähnliche Vogel-Wicke hat 16 bis 20 Teilblättchen pro Fiederblatt[4, Seite 360]. Die ebenfalls ähnliche Zaun-Wicke hat 8 bis 16 Teilblättchen[4, Seite 360]. Ähnlich der Strand-Platterbse ist auch die Wald-Platterbse. Die Stängel der Wald-Platterbese sind sehr auffällig geflügelt, die der Strand-Platterbse aber niemals. Siehe auch Wald-Platterbse ↗
Fußnoten
- [1] Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg, Berlin, 20. Auflage 2011, Seite 404 f. u. 26 f. ISBN 978-3-8274-1606-3
- [2] Jörg Petersen, Richard Pott: Ostfriesische Inseln. Schriften zur Heimatpflege. Herausgegeben vom Niedersächsischen Heimatbund e. V. Band 15. Schlütersche Verlagsgesellschaft, 2005. ISBN: 3-89993-654-X. Seiten 52 und 106.
- [3] Klaus Jahnke; Bruno P. Kremer: Düne Strand und Watt. Franckh-Kosmos Verlags-GmhH & Co. KG Stuttgart 2018. ISBN: 978-3-440-15406-9. Sehr gut bebildertes und sehr inselspezifisches Bestimmungsbuch.
- [4] D. Aichele; M. Golte-Bechtle: Was blüht denn da? Wildwachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. Kosmos Naturführer. Kosmos Gesellschaft der Naturfreunde. Franckh'sche Verlagshandlung. Stuttgart, 1989. ISBN: 3-440-05615-5.
- [5] Die Blüten der Erbsen sind komplex, das heißt, für Insekten schwer nutzbar. Die Erbsen sind ein typisches Beispiel dafür. Die zweiseitige Achsensymmetrie schließt manche Anflugrichtungen aus, der nach unten weisende Zugang zum Nektar zwingt die Insekten zu einem Anflug von unten, was schwerer ist als ein Landen von oben. Warum sollte eine Pflanze ihren Besuchern den Zugang zum Nektar erschweren? Eine mögliche Antwort ist, dass die Insekten den erschwerten Zugang aufwändig erlenen müssen und sich nur manche Insekten auf die entsprechenden Blüten spezialisieren können. Das erhöht aber die Wahrscheinlickeit, dass die Insekten bevorzugt die Blüten einer Art anfliegen. Und das wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Pollen einer Pflanze auch die Blüte der eigenen Art erreicht und es zu einer erfolgreichen Bestäubung kommt. Warum solche komplexe Blüten in einer Ko-Evolution die Entstehung sogenannten eusozialer Bienen bevorzugen ist ausführlich erklärt in: Keasar Tamar, Pourtallier Odile and Wajnberg Eric: Can sociality facilitate learning of complex tasks? Lessons from bees and flowers. Phil. Trans. R. Soc. Veröffentlicht im Jahr 2023. DOI: http://doi.org/10.1098/rstb.2021.0402