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Schiffsauslaufstrecke


Inaktives Bremsen


Basiswissen


Definition: die Strecke, die ein Wasserfahrzug benötigt, um nach dem Stoppen aller Maschinen oder Antriebe (auch Segel) zum Stillstand zu kommen. Da das Schiff bei noch hoher Geschwindigkeit stärker abgebremst wird als bei langsamer Geschwindigkeit ist es physikalisch eine ungleichmäßig beschleunigte Bewegung ↗

Fallbeispiel: Schleusenunfall



Am 19. Februar 2018 rammte das Containerschiff ein Schleusentor des Nord-Ostee-Kanals. Die Ursache war ein Schaden an der Antriebsanlage. In einem Untersuchungsbericht[1] wurde die Frage behandelt, ob die Besatzung den Unfall hätte verhindern können (Antwort: nein). Im Rahmen der Untersuchtung wurde die Auslaufstrecke des Schiffes bei einer Fahrt von 18 Knoten am Anfang und einer Auslaufzeit von 357 Sekunden auf 1171 Meter geschätzt. Als Endgeschwindigkeit wurden 1,9 Knoten angeben. Dabei wurde unterstellt, dass das Schiff seinen Kurs um 63° hätte ändern können. Fazit: Kleines Containerschiff mit 18 Knoten: über 1200 Meter Auslaufstrecke

Verzögerungswerte


Für größere Schiffe muss angegeben werden, mit welcher Verzögerung sie beim Stopp aller Maschinen durch das Wasser gebremst werden. Je größer die Bremswirkung, desto kürzer die Auslaufstrecke. Hier stehen einige Beispielwerte für ein LoRo-Schiff (eher kleiner Frachter)[2]:


Fußnoten