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Radioaktiver Zerfall


☢ Atomphysik


Basiswissen


Atomkerne bestehen aus Protonen und Neutronen. Sie können von sich aus oder durch Anregung von außen zerplatzen oder zerfallen. Dabei entstehen in der Regel Bruchstücke, die selbst wieder Atomkerne sind. Das ist hier kurz erläutert.

Radioaktivität mit und ohne Zerfall


Neben den Atomen, deren Kerne bei der Radioaktivität zerfallen gibt aber auch das Phänomen, das aus einem Atomkern nur kleine schnelle Teilchen entweichen, ohne dass der Kern als Ganzes in große Bruchstücke zerfällt. Beide Phänomene - große Bruchstücke und kleine Teilchen - fasst man in der Physik zusammen zur Radioaktivität ↗

Radioaktiver Zerfall und Kausalität


Man kann manche Atomsorten durch Beschuss mit Neutronen zu einem künstlichen Zerfall anregen. Viele Atomsorten zerfallen aber auch ohne äußere Einwirkung. Wann sie zerfallen scheint dabei von keinerlei äußeren Einflüssen oder inneren Zuständen abzuhängen. Große Mengen solcher Zerfälle kann man statistisch exakt fassen, wenn man von einem echten Zufall der Zerfallszeitpunkte ausgeht. Wann ein Atom also zerfällt ist damit möglicherweise a-kausal ↗

Fußnoten


bar (es sendet ein Geschoß aus, das auf einem Fluoreszenzschirm ein sichtbares Aufleuchten hervorruft). Wenn man aber ein einzelnes radioaktives Atom betrachtet, so ist seine wahrscheinliche Lebensdauer viel schwerer abzuschätzen als diejenige eines gesunden Spatzen. Man kann im Grunde über seine
Lebensdauer nicht mehr aussagen als: Solange es lebt (und das mag während Tausenden von Jahren der Fall sein), bleibt die Möglichkeit, daß es schon in der nächsten Sekunde explodiert, immer bestehen, sei sie nun groß oder klein. Trotz dieses offenkundigen Mangels an individueller Bestimmbarkeit besteht das exakte Exponentialgesetz für den Zerfall einer großen Zahl gleichartiger radioaktiver Atome." In: Erwin Schrödinger: Was ist Leben?: Die lebende Zelle mit den Augen des Physikers betrachtet. R. Piper GmbH & Co. KG, München 1987. ISBN: 3-492-11134-3. Dort die Seiten 111 und 112. Siehe auch a-kausal ↗