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Ostfriesische Inseln


Naturkundlich


Basiswissen


Die ostfriesischen Inseln reichen von der deutsch-niederländischen Grenze an der Emsmündung (Emden) bis zur Jademündung nördlich von Wilhelmshaven. Die Inseln sind sehr beliebte Urlaubsorte und Heimat für eine außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt.

Die Inseln von West nach Ost


1. die größte ist Borkum ↗
2. die längste ist Juist ↗
3. die quirligste ist Norderney ↗
4. die kleinste ist Baltrum ↗
5. die vogelreichste ist Langeoog ↗
6. die romantischste ist Spiekeroog ↗
7. die östlichste ist Wangerooge ↗

Welche Inseln stehen nicht in der Liste?


Neben den oben aufgelisteteten Hauptinseln gibt es noch drei größere aber an sich unbewohnte Inseln: Memmert und Lütje Hoorn, beide zwischen Borkum und Juist sowie das Minsener Oog ganz im Osten nahe der Jademündung. Alle drei Inseln stehen unter Naturschutz und können von Touristen gar nicht oder nur sehr eingeschränkt betreten werden.

Gibt es auch westfriesische Inseln?


Ja, sie schließen sich im Westen in den Niederlanden an. Sie heißen von West nach Ost: Texel, Vlieland, Terschelling, Ameland, Schiermonnikoog und Rottum. Außer Rottum sind alle diese Inseln bewohnt.

Seit wann gibt es die ostfriesischen Inseln?


Etwa 5000 Jahre vor Christus erreichte die Richtung Festland vordringende Küste der Nordsee in etwa ihre gegenwärtige Lage im Bereich der heutigen ostfriesischen Inseln[1, Seite 21]. Bis etwa 1000 vor Christus erfolgten dann mehrere Meeresspiegelschwankungen, sodass man noch nicht von den heute vorhandenen Inseln in ihrer gegenwärtigen Lage und Form ausgehen kann. Aber spätestens seit der Zeit um Christi Geburt kann man geschichtlich[2] und geologisch die Existenz heutiger Nordseeinseln nachweisen.

Was gab es dort vor den ostfriesischen Inseln?


Bevor die ostfriesisischen Inseln entstanden erstreckte sich nördlich in das Gebiet der heutigen Nordsee eine gewaltige Landmasse, das sogenannte Doggerland. Rund 20 Tausend Jahre herrschte eine besonders starke Eiszeit und viel Wasser war auf dem Festland als Eis gebunden. Dadurch lag der Meeresspiegel gut 100 Meter tiefer als heute. Die gesamte südliche Nordsee war damals ein bewohntes Festlandsgebiet. Lies mehr dazu unter Doggerland ↗

Warum nennt man die Inseln organogen?


Organogen heißt so viel wie "von Lebewesen erschaffen". Tatsächlich wären die ostfriesischen Inseln ohne Pflanzen niemals über das Stadium von flachen Sandplaten nach oben in die Höhe gewachsen[1, Seite 38]. Erst durch die Pflanzen mit ihren Wurzeln konnte der Sand so weit verfestigt werden, dass er in die Höhe wächst und echte Inseln bildet. Stürben alle Pflanzen auf einmal ab, würde die Inseln wohl schnell wieder zu reinen Sandbänken verweht werden. Der erste Schritt zum Wachstum einer Düneninsel ist die Vordüne ↗

Wie sieht die Zukunft der ostfriesischen Inseln aus?


Manche der ostfriesischen Inseln haben sich in den letzten 1500 Jahren um mindestens 2 Kilometer Richtung Festland nach Süden verschoben[1, Seite 25 ff]. Die größte Bedrohung für die jetzige Lage der Inseln ist ein Anstieg des Meeresspiegels. Sollte es zu einen deutlichen Anstieg von mehreren Metern pro Jahrhundert kommen, werden die Inseln weiter Richtung Festland gedrückt und sind durch Küstenschutz wahrscheinlich nicht mehr zu retten. Siehe auch Meeresspiegelanstieg ↗

Fußnoten