Nuklearmedizin
Definition und Beispiel
Definition
Als Nuklearmedizin bezeichnet man die Anwendung von offenen Radionukliden zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken. Offen heißt, dass sich radioaktive Stoffe im Körper frei verteilen können, etwa nach einer Injektion mit einer Spritze. Zudem zählen eine kernphysikalische Diagnoseverfahren zur Nuklearmedizin.
Knochenbeispiel
- Oft möchte man etwas über die Aktivität von Organen wissen.
- Beispiel: gibt es irgendwo im Körper ein ungesundes Knochenwachstum?
- Ungesund soll hier meinen: abnormal starkes Knochenwachstum.
- Man bringt eine radioaktive Substanz in den Körper ein.
- Diese Substanz ist genau passend auf die Fragestellung ausgewählt:
- Sie lagert sich vor allen in wachsenden Knochen an.
- Und: sie sendet vor allem Gammastrahlen aus.
- Gammastrahlen können den Körper leicht durchdringen.
- Sie werden dann von außen mit einem Messgerät (Kamera) erfasst.
- Das Bild zeigt dann Orte verstärkten Knochenwachstums.
Nierenbeispiel
- Man will die Funktion der Niere betrachten.
- Es wird ein radioaktives Mittel in den Körper gegeben.
- Das Mittel ist so gewählt, dass es an den Nierenfunktionen teilnimmt.
- Im Abstand von 60 Sekunden macht man dann über 20 oder mehr Minuten Aufnahmen der Gammastrahlung.
- Die Bilderfolge zeigt, wie die radioaktive Substanz durch die Niere wandert.
- Als Tracer eignet sich zum Beispiel Technetium-99m ↗
Wozu dient ein Zyklotron?
Bestimmte radioaktive Substanzen haben eine sehr kurze Halbwertszeit von nur wenigen Stunden. Man kann es also nicht längere Zeiten transportieren oder lagern. Es wird idealerweise vor Ort hergestellt. Dazu dient ein Zyklotron. Für ein Beispiel, siehe unter Zyklotron in der Nuklearmedizin ↗