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Laktoseintoleranz


Milch wird nicht gut verdaut


Basiswissen


Bei Laktoseintoleranz, auch Milchzuckerunverträglichkeit genannt, wird dMilchzucker als Folge fehlender oder verminderter Produktion des Verdauungsenzyms Lactase nicht oder unvollständig verdaut. Eine Laktoseintoleranz ist bei Kindern unter fünf Jahren sehr selten. Meist entwickelt sie sich erst im Jugend- und Erwachsenenalter. Milchtrinken beeinträchtigt aber die messbare Gesundheit nicht auf statistisch messbare Weise[1, Seite 4].

Sind alle Länder gleich betroffen?


Nein, weltweit ist die Laktoseintoleranz sehr verbreitet, aber je nach Region und Bevölkerung gibt es deutliche Unterschiede. Etwa 5 bis 15 % der Europäer vertragen keinen Milchzucker. Am seltensten ist die Laktoseintoleranz in Nordeuropa. In Afrika oder Ostasien sind dagegen 65 bis über 90 % der Erwachsenen betroffen. Eine Tabelle mit Zahlenwerten steht unter Laktoseintoleranz nach Regionen ↗

Statistisch betrachtet


Man kann statistisch gesehen festhalten, dass die relative Häufigkeit von Laktoseintoleranz ja nach Region stark variiert. Die Intoleranz und die Herkunft sind damit statistisch voneinander abhängig oder korreliert. Lies mehr unter statistische Abhängigkeit ↗

Laktoseintoleranz geographisch


Die Stochastik verbindet die Statistik mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand in seinem Leben Laktoseintoleranz bekommt wird stark durch die regionale Herkunft beeinflusst. Man sagt: die Herkunft bedingt die Wahrscheinlichkeit für die Intoleranz. Die Wahrscheinlichkeit für die Intoleranz ist damit einem bedingte (von etwas beeinflusste) Wahrscheinlichkeit. Lies mehr unter bedingte Wahrscheinlichkeit ↗

Laktoseintoleranz und Milchkonsum


Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Menge an Milch, die Menschen trinken, nicht davon abhängt, ob jemand Milch gut verdauen kann oder nicht[1, Seite 2]. Bereits unsere vorgeschichtlichen Vorfahren tranken Kuhmilch, ohne sie beschwerderfrei verdauen zu können. Das Maß des Milchkonsums und Laktoseintoleranz sind statistisch gesehen voneinander statistische Unabhängigkeit ↗

Seit wann trinkt der Mensch Milch?


Die ersten Milch-trinkenden Menschen im europäisch-vorderasiatischen Kulturraum waren stammen wahrscheinlich aus Anatolien in der heutigen Türkei. Sie lebten im 7ten Jahrtausend vor Christus, einer Zeit, als der Mensch begann, sesshaft zu werden (neolitishische Revolution). Der Milchgenuss verbreitete sich dann über die Mittelmeerküste und den Balkan über Europa. In England und Nordeuropa waren die Menschen des 4ten Jahrtausends vor Christus fast durchweg Milchbauern. Das fanden Archäologen über die Analyse von Tonscherben und Zahnresten heraus.[1]

Seit wann kann der Mensch Milch verdauen?


Beschwerdefreie Milchverdauung setzt ein Enzym, die Laktase voraus. Diese Gen hatte sich in Europa erst in der späteren Bronzezeit bis Eisenzeit weitgehend verbreitet. Das war die Zeit um etwa 1000 bis 700 vor Christus. Bis dahin trank der Mensch in Europa Milch, duldete aber gleichzeitig die damit verbunden beschwerden. Warum?

Was ist der Vorteil von Milch?


Wenn der Mensch über Jahrtausende Laktose in der Milch nicht ohne Blähungen und Krämpfe verdauen konnte, warum trank er dann Milch? Welche Vorteile konnte er daraus ziehen? Verschiedene Hypothesen wurde als Antwort vorgeschlagen[1]:


Was ist der Vorteil von Laktase?


Studien konnten zeigen, dass eine Laktoseintoleranz keine gesundheitlich schlimmen Folgen hat oder sogar tödlich ist. Das gilt für gesunde Menschen, nicht aber für kranke Menschen: eine typische Begleiterscheinung der Laktoseintoleranz ist Durchfall. Dieser ist bei Menschen im gesunden Zustand zwar lästig, aber nicht tödlich. Ganz anders bei kranken Menschen, etwa in Zeiten nach einer Missernte. Dann kann der Durchfall infolge einer Laktoseintoleranz Menschen deutlicher schneller sterben lassen. Mit der Sesshaftwerdung des Menschen ist aber gerade auch die Wahrscheinlichkeit für episodische dann aber heftige Epidemien aufgrund des engen Beeinanders von Menschen und Tieren einerseits sowie aufgrund der Gefahr von Misserenten andererseits deutlich angestiegen. Nach jedem solchen Ereignis wäre dann der Anteil von Menschen mit der Fähigkeit zur Verdauung von Milch (Laktase Enzym) höher als vor dem Ereignis, eine Folge natürlicher Selektion ↗

Fußnoten