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Detonationsgeschwindigkeit


Wie schnell ein Sprengstoff innerlich reagiert


Basiswissen


Unter der Detonationsgeschwindigkeit eines Sprengstoffes bezeichnet man die Geschwindigkeit der Reaktionsfront, mit der sich die chemische Reaktion innerhalb des Sprengstoffes fortbewegt, wie schnell und schlagartig er sich also zersetzt oder reagiert. Eine große Detonationsgeschwindigkeit sorgt dafür, dass der Druckaufbau schlagartig passiert und die in den chemischen Verbindungen gespeicherte Energie in möglichst kurzer Zeit freigesetzt wird.

Während Schwarzpulver unter Bildung von großen Gasmengen relativ langsam verbrennt (bei Unterschallgeschwindigkeit wird in der Regel von einer Deflagration gesprochen), werden brisante Sprengstoffe mit der zehnfachen Geschwindigkeit und mehr umgesetzt. Dieser Vorgang wird als Detonation bezeichnet. Die Reaktionsfront bildet eine Stoßwelle, auch Detonationswelle genannt.

Muss bei langsamen Sprengstoffen wie Schwarzpulver durch Verdämmung erst ein Druck aufgebaut werden, der mit Platzen der Verdämmung dann schlagartig seine Energie freisetzt, was auch als Knall zu hören ist, ist dieses bei Sprengstoffen hoher Detonationsgeschwindigkeit (höher als die Schallgeschwindigkeit) im Prinzip nicht mehr notwendig.

Druckunempfindlichere brisante Sprengstoffe (beispielsweise TNT) werden trotzdem in feste Umhüllungen geladen. Ohne diese Hülle würde eine bis zu mehrere Millimeter dicke Außenschicht von der Ladung abgesprengt ohne zu detonieren, was die Wirkung vermindern würde.