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Deismus


Theologie


Basiswissen


Als Deismus bezeichnet man heute die Position, dass Gott die Welt zwar erschaffen habe, aber in ihren Ablauf nicht weiter eingreift[10]. Insbesondere im 19ten Jahrhundert verband man mit Deismus auch die Vorstellung, dass die Idee eines Gottes aus der Vernunft hervogeht[1], dieser Gott auch ohne Offenbarung erkennbar ist[2], und dass Gott nicht mehr lenkend und steuernd in die Geschehnisse seiner Schöpfung eingreift[6]. Während bis um 1840 die Worte Deismus und Theismus zunächst noch als gleichbedeutende Synonyme verwendet wurden[1][2], wurden später die beiden Worte für unterschiedliche Bedeutungen verwendet.

Motivation


Seitdem die auf Experiment und Beobachtungen beruhenden Naturwissenschaften zunehmend praktische Erfolge vorweisen konnten, tat sich das Problem auf, woran man das Wirken eines Gottes erkennen solle. Einen Ausweg bot der Gedanke, dass es Gott zwar gebe und dieser die Welt auch erschaffen habe, dass er aber in ihren Gang nicht eingreife. Dieser Gedanke fand während der Aufklärung im 18ten Jahrhundert unter dem Namen Deismus Verbreitung. Die Idee, dass man aber Gott in der Welt erkennen könne, nämlich im Sein und Wirken der Natur, bezeichnet man als natürliche Religion ↗

Deismus in Abgrenzung zum Theismus====

Deismus geht auf das lateinische deus und Theismus auf das griechische theos zurück[4], beide Fremdwörter werden üblicherweise einfach mit Gott übersetzt. Bis um 1850 wurden die beiden Worten häufig Synonym verwendet[1][2], aber auch später noch[8]. Zunehmend standen die Worte Deismus und Theismus dann aber für zwei unterschiedliche Vorstellung von Gott.

Dass Gott durchaus aktiv steuernd und erhaltend in die Welt eingreift bezeichnet man als Theismus. Der Theismus steht damit in Widerspruch zu einem strikten Determinismus. Mehr unter Theismus ↗

Fußnoten