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Benham-Scheibe


Aus schwarz-weiß wird bunt


Basiswissen


Eine schnell rotierende Kreisscheibe mit schwarz-weißem Muster erzeugt blaue und rote Farbeffekte beim Betrachter. Es ist offensichtlich, dass das Farbempfinden nicht alleine durch die Wellenlänge ausgesandter Photonen erklärt werden kann.

Die Geschichte der Benham-Scheibe


Die Benham-Scheibe ist eine nach dem englischen Spielzeugmacher Charles Benham benannte optische Illusion. Beim Drehen einer schwarz-weißen Scheibe werden Bögen von Farben sichtbar. Das Farbeempfinden ist bei verschiedenen Personen unterschiedlich stark, auch werden von unterschiedlichen Leuten verschiedene Farben wahrgenommen. Manche Leute sehen gar keine Farben.

Die Ursache der Farbeffekte


Der Effekt ist abhängig von: a) dem Muster auf der Scheibe, b) der Rotationsgeschwindigkeit, c) der Rotationsrichtung (rechts, links) und d)der Neigung der Scheibe zum Betrachter. Psychologen vermuten die Ursache in der zeitlich verzögerten Reizverarbeitung in den drei Arten von Stäbchenzellen (Rot, Grün, Blau) in der menschlichen Netzhaut.

Goethe und Farbtäuschungen


Johann Wolfgang von Goethe sah sich selbst als großen Naturforscher. Über 40 Jahre hinweg arbeitete mit viel Zeit an seiner Farbenlehre. Ein Leitgedanke darin war: Farben entstehen aus Dunkel-Hell-Effekten. Genau das zeigt auch die Benham-Scheibe: schwarz-weiß gibt bunt. Mehr dazu unter Goethes Benham-Versuch ↗

Das Ding an sich


Der Philosoph Immanuel Kant (1724 bis 1804) stellte sich die Frage, ob wir Menchen mit unseren Sinnesorganen überhaupt zuverlässig die Wirklichkeit erfassen können. Er kam zu einem negativen Ergebnis. Würden wir die Benham-Scheibe nicht anhalten können, blieben wir wahrscheinlich immer unter dem Eindruck, sie enthalte farbige Flecken, obwohl die Scheibe nur aus schwarzen und weißen Bereichen besteht. Einen für uns grundsätzlich nicht sicher erkennbaren Gegenstand aus der Wirklichkeit nannte Kant ein Ding an sich ↗