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Apollo Flugverlauf


Typischer Verlauf eines Mondfluges


Basiswissen


Vom Start bis zurWasser: hier stehen die einzelnen Schritte eines typischen Apollo-Fluges zum Mond und zurück.

Start im Kennedy Space Center


Nach etwa zweieinhalb Minuten Abtrennung der 1. Stufe S-IC in ca. 56 km Höhe, d. h. in der hohen Stratosphäre (Geschwindigkeit ca. 10.000 km/h – Mach 8)
Unmittelbar anschliessend Zündung der 2. Stufe S-II

Kurz darauf Abtrennung des Triebwerksgehäuses

Drei Minuten und 25 Sekunden nach dem Start Abtrennung des Rettungsturms (launch escape tower)

Abtrennung der 2. Stufe in ca. 185 km Höhe (Geschwindigkeit ca. 24.000 km/h) inklusive des kegelförmigen Adapters zur 3. Stufe

Unmittelbar danach Zündung der 3. Stufe S-IVB, Einschwenken in eine nahe Erdumlaufbahn (Geschwindigkeit ca. 28.000 km/h), Abschalten der 3. Stufe. Wir sind jetzt rund 11 Minuten und 30 Sekunden nach dem Start.

Nach einigen Erdumrundungen Neuzündung der 3. Stufe, (TLI, trans-lunar injection) Ausdehnung des Orbits bis zum Mond (im Gegensatz zu einer häufigen Annahme keine Überschreitung der Fluchtgeschwindigkeit und Erdflucht (Apollo 8 erreichte 10,82 km/s – etwa 39.000 km/h – auch auf dem Mond befindet man sich immer noch in einem Erdorbit)). Kritisch beim TLI war jedoch die Zeit, die nach dem ersten Brennschluss des J-2-Triebwerks und dessen erneuter Zündung verstreichen musste.

Trennung des Apollo-Raumschiffs von der 3. Stufe in mehreren Schritten (TDM, transposition and docking maneuver): Trennung des Kommando-/Versorgungsmoduls (CSM, command/service module) vom auf der dritten Stufe sitzenden Stufenadapter (SLA, spacecraft lunar module adapter)

Öffnung und Abwurf des Stufenadapters – er hatte bisher die Mondlandefähre (LM, lunar module) umschlossen

180°-Drehung des Kommando-/Versorgungsmoduls, so dass es mit seinem Bug an die Landefähre ankoppeln kann

Herausziehen der Landefähre aus seiner in der dritten Stufe befindlichen Parkbucht

Die dritte Stufe, der letzte Teil der Saturn-V-Rakete, hat an diesem Punkt ausgedient. Vom Kontrollzentrum aus gesteuert wird sie entsorgt (d. h. in einen Sonnenorbit manövriert oder für seismische Untersuchungen auf Kollisionskurs mit dem Mond gebracht)

Antriebsloser Flug zum Mond, falls nötig Korrekturmanöver

Zündung des Triebwerks des Versorgungsmoduls zum Einschwenken in den Mondorbit (LOI, lunar orbit insertion) auf der Mondrückseite

Umstieg von zwei Astronauten in die Landefähre, das Kommando-/Versorgungsmodul verbleibt mit einem Astronauten im Mondorbit

Abkoppeln der Landefähre, Zündung des Landetriebwerks, um eine elliptische Mondumlaufbahn zu erreichen (DOI, descent orbit initiation) auf der Mondrückseite

Abstieg zur Mondoberfläche und Landung


Mondlandung im engeren Sinne: Astronauten führen Aktivitäten ausserhalb des Raumschiffs durch (Aussenbordeinsatz, extra-vehicular activity /EVA), d. h. sie erkunden die Mondoberfläche zu Fuss oder auf späteren Missionen mit dem Mondauto

Währenddessen: Kommando-/Versorgungsmodul umkreist den Mond, Kameras und andere Instrumente im Versorgungsmodul untersuchen den Mond, Astronaut führt Beobachtungen durch und prüft mögliche Landeplätze für spätere Missionen

Start von der Mondoberfläche. Die Abstiegsstufe dient als Startrampe und bleibt mit Flagge, Kamera, Auto und diverser anderer Ausrüstung auf der Oberfläche zurück. Die Astronauten und die Gesteinsproben fliegen in der Aufstiegsstufe in den Mondorbit.

Rendezvous mit dem Kommando-/Versorgungsmodul, Ankoppeln, Umstieg der Astronauten, Abwurf der Aufstiegsstufe

Zündung des Triebwerkes des Versorgungsmoduls (TEI, trans-earth injection) zum Verlassen des Mondorbits auf der Mondrückseite

Antriebsloser Rückflug zur Erde, falls nötig Korrekturmanöver

EVA, um die Filme aus den Kameras im Versorgungsmodul zu bergen (bei den Missionen Apollo 15 bis 17)

Abwurf des Versorgungsmoduls, Ausrichten des Kommandomoduls für den Wiedereintritt

Wiedereintritt in die Erdatmosphäre inklusive ca. dreiminütiger Funkstille (blackout), da die Reibungswärme das Raumschiff einen Strahl aus heisser, ionisierter Luft hinter sich herziehen lässt, der den Funkverkehr behindert

Einsatz der Hochgeschwindigkeitsfallschirme (drag parachutes)

Abwurf der Hochgeschwindigkeitsfallschirme, Einsatz der Pilot- und Hauptfallschirme, die auf Bildern der Landungen als drei rot-weisse, runde Schirme klar zu erkennen sind

Wasserung im Landegebiet


Abwurf der Hauptfallschirme


Falls das Kommandomodul mit der spitzen Seite nach unten im Wasser liegen sollte (Position „stable two“): Einsatz des Aufrichtungssystems (uprighting system), d. h. Aufblasen der an überdimensionale Fussbälle erinnernden Gassäcke, die auf Bildern ebenfalls klar zu erkennen sind

Bergung durch einen Flugzeugträger


Bei den ersten Missionen (bis Apollo 14) verblieben die Astronauten und Gesteinsproben aus Sicherheitsgründen für mehrere Wochen in Quarantäne.