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Anleihe


Festverzinsliches Wertpapier


Basiswissen


Man gibt Geld an den Staat oder eine Firma und erhält als Gegenleistung fest zugesicherte Zinszahlungen

Funktion


Staaten sowie auch Firmen können sogenannte Anleihen (auch Bonds genannt) ausgeben. Wer Anleihen herausgibt heißt auch Emittent. Ein Käufer erwirbt dann eine Anleihe und gibt dem Emittenten damit einen bestimmten Geldbetrag. Mit diesem Geld kann der Emittent dann arbeiten (zum Beispiel eine Firma vergrößern). Im Umkehrschluss zahlt der Emittent dem Käufer vorher fest vereinbarte Zinsen. Bei Anleihen wird vorher immer eine feste Laufzeit vereinbart. Am Ende der Laufzeit erhält der Käufer seinen ursprünglichen Gedlbetrag wieder zurück. Die bis dahin ausgezahlten Zinsen hat er sozusagen als Gewinn erhalten.

Währungsrisiko


Eine Anleihe gilt üblicherweise als sichere Anlageform. Verliert aber die Währung an Wert, sinkt damit auch der Wert der ausgezahlten Zinsen. Man kauft für 4000 € Anleihen mit einer jährlich garantierten Zinszahlung von 2 % und einer Laufzeit von 5 Jahren. Man erhält dann also jährlich Zinsen von 80 €. Für 80 € kann man sich im Jahr 2020 zum Beispiel 4 Kisten einer guten Biersorte kaufen. Für die angelegten 4000 € bekäme man ein teures Elektrofahrrad. Kommt es zu einer massiven Inflation, kann es sein, dass man für 4000 € gerade mal einen Laib Brot kaufen kann und für 80 € noch nicht einmal ein Bonbon. Man erhält zwar mit der Anleihe weiter jährlich die 80 € sowie am Ende die 4000 € zurück. Aber das Geld ist dann praktisch nichts mehr wert und man hat einen Verlust gemacht. Die letzten solchen großen Inflationen in Deutschland lagen in den 1920er Jahren. Siehe auch Inflation ↗

Emittentenrisiko


Es ist auch möglich, dass der Herausgeber einer Anleihe (der Emittent) selbst insovlent, also zahlungsunfähig wird. Bei einer Firma ist dieses Risiko durchaus recht real. Aber auch ein Staat als Emittent kann zahlungsunfähig und unwillig werden. In beiden Fällen erhält man weder weitere Zinszahlungen, noch bekommt man am Ende sein angelegtes Geld zurück. Dieses Risiko heißt Emittentenrisiko. Wie vertrauenswürdig ein Emittent ist heißt Bonität ↗