Himmelsbeobachtung (Beispiel)
Aachen
Basiswissen
Auf dem Lousberg in Aachen, am 27. Januar 2024 von 19.30 bis etwa 21 Uhr wurden bei bewölktem Himmel einige besonders helle Sterne und der Mond mit einfachen astronomischen Geräten vermessen.
Treffpunkt Lousberg
- Am sogenannten Obelisken[1] in Aachen auf dem Lousberg ↗
- 50.78566360934144 Grad nördlich als geographische Breite ↗
- 6.082646379383107 Grad westlich als geographische Länge ↗
- Höhe etwa 264 Meter über dem Meeresspiegel ↗
- Am Samstag, den 27. Januar 2024, von 19.30 Uhr bis etwa 21:30 Uhr
Wetterbedingungen
Bewölkt und kalt: um etwa 18.00 Uhr zog von Westen ein Wolkenfeld heran, dass bis etwa 21.45 Uhr den Himmel über Aachen bedeckt. Die Wolken waren aber dünn und gaben immer wieder Sichtlücken frei, durch die hindurch man helle Sterne sehen konnte. Jupiter schien mit seiner hohen Helligkeit auch durch dünnere Bereiche der Wolken hindurch. Ganze Sternbilder waren mit Ausnahme des Orion nicht zu sehen. Die Luftfeuchtigkeit wurde mit drei am Vortag kalibrierten Hygrometern gemessen: Haarhygrometer I gab 83 %, das Haarhygrometer II gab 76 % und das Kunststoffhygrometer (Firma Bariga) gab 81 % an. Die Temperatur wurde nicht gemessen, lag aber gefühlt nahe oder unter dem Gefrierpunkt. Nach etwa einer Stunde wurde die Hände so steif, dass schreiben nur noch schwer möglich war.
Lichtbedingungen
Der Lousberg liegt im Stadtgebiet von Aachen. Die gesamte Umgebung ist in alle vier Himmelsrichtungen hell erleuchtet. Entlang des Horizonts sind überall rot blinkende Windkraftanagen zu erkennen. Es ist ständig eine große Anzahl tief fliegender Flugzeuge zusehen. Mit einem Handy wurde herausgefunden, dass sie meist im Landeanflug auf die Flughäfen Lüttich und Düsseldorf oder Köln sind. Darunter war zum Beispiel auch eine Frachtmaschine aus Memphisin den USA. Die roten und grünen Bordleuchten der Flugzeuge sind sehr gut erkennbar. Im Osten stand der leicht abnehmende Mond, blendete aber aufgrund der ansonsten hohen Helligkeit nicht. Im Osten war auch gegen halb neun Uhr die hellen Nebelschwaden des Kraftwerkes Weisweiler gut zu erkennen. Ein Vorteil der in Aachen hohen Lichtverschmutzung ist, dass man die wenigen sichtbaren hellen Sterne leichter bestimmen kann. Siehe auch Lichtverschmutzung ↗
Sonstige Randbedingungen am Lousberg
Der Treffpunkt war am östlichen Ende des Gipfelplateaus, am sogenannten Obelisken. Der Ort ist vom Aachener Stadtgebiet aus (Kupferstraße) über einen asphaltierten Weg gut mit dem Fahrrad erreichbar. Am Obelisken stehen zwei große Holzbänke, die sich ideal als Ablage für Material eignen.
Material zum Mitbringen
Das Material wurde in einer großen flachen Pappkiste (etwa 70 mal 30 mal 10 cm Maße) transportiert. Das Material ließ sich bequem dort ablegen und war jederzeit leicht im Zugriff. Eine leichte flache große Kiste ist ein Vorteil gegenüber einer Tasche.
- Zwei Klemmbretter als Schreibunterlage ✔
- Zwei Lampen, idealerweise mit rot abgedunkelt [Handylampe, und Taschenlampe, aber nicht abgedunkelt ✔ ]
- Selbst gebauter[2] Jakobsstab ✔ ↗
- Selbst gebauter[3] Pendelquadrant ✔ ↗
- Eine Uhr [Handy ✔ ] ↗
- Ein Stift ✔ ↗
- Ein Spektiv ✔ ↗
- Die Winkel Lochscheibe [dabei, aber nicht benutzt] ↗
- Die Tisch Armillarsphäre [nicht dabei] ↗
- Die Kosmos Himmelskugel [nicht dabei] ↗
Messung von Elevationen
- Uhrzeit: 20:49 Uhr; Körpermaß: / Quadrant: 30° Jakobsstab: / Stellarium: __________ Rigel ↗
- Uhrzeit: 20:53 Uhr; Körpermaß: 18° Quadrant: 18° Jakobsstab: 17°50min Stellarium: ________ Sirius ↗
- Uhrzeit: 20:50 Uhr; Körpermaß: 17° Quadrant: 14° Jakobsstab: 16° Stellarium: _______ Mond ↗
Messung von Winkelabständen
- Körpermaß: / Lochscheibe: / Jakobsstab: 18°30' für: Beteigeuze zu Rigel ↗
Beobachtung der Jupitermonde
- Mit einem Spektiv konnten zwei Monde des Jupiter beobachtet werden.
- Ein hellerer Mond stand links oberhalb des Jupiter (etwa 11 Uhr)
- Ein dunklerer Mond stand rechts unterhalb des Jupiter (etwa 5 Uhr)
- Welche Monde waren das?
Nicht durchgeführte Beobachtungen
- Freiäugige Schätzung der Sternen und Planetenfarben ↗
- Abschätzen der Satellit[enhäufigkeiten] ↗
- Beobachtung der Andromedagalaxie ↗
Gut, was beibehalten weden kann
- Große flache leichte Kiste für das Material ✔
- Vorbereite Notizzettel mit Lücken zum Eintragen von Messwerten ✔
- Zwei große Bänke als praktische Ablagefläche ✔
Schlecht, was verbessert werden kann
- Sehr umständlich war das ständige Auf- und Absetzen einer Brille.
- Sehr umständlich war das Halten der Taschenlampe beim gleichzeitigen Schreiben oder Ablesen von Intrumenten.
- Vielleicht statt einer Taschenlampe eine fest montierte Tischlampe die auf eine feste Schreibunterlage zeigt?
- Es wurde kalt, die Hände klamm und steif: warme Getränke, dünne Handschuhe?
- Die vorbereiten Notizzettel (etwa 9 Seiten) waren zu umfangreich für eine schnelle Übersicht. Ergänzend: auf der ersten Seite eine knappe Checkliste
Weitere Auswertungen
- Ergänzung der Elevationen und Winkelabstände mit der Software Stellarium []
- Bestimmung der gesichteten Jupitermonde []
- Gibt der Jakobsstab systematisch zu große Winkel an? In Lernwerkstatt überprüfen.
Fußnoten
- [1] Das Gipfelplateau des Lousbergs ist dicht bewaldet. Im Winter sind die Bäume jedoch nicht belaubt und erlauben einen einigermaßen guten Blick auf den Sternenhimmel. Mit einigen wenigen Schritten kann man letztendlich jede Position am Himmel erkennen.
- [2] Benutzt wurde ein selbstgebauten Pendelquadrant aus stabiler Pappe. Der Hersteller ist die Firma AstroMedia (der Bausatz kostete 1,70 Euro). Als Lotgewicht sollte ein ausreichend schwerer Gegenstand benutzt werden, um nicht schon bei kleinen Windbewegungen zu verrutschen. Siehe auch Pendelquadrant ↗
- [3] Benutzt wurde ein selbstgebauter Jakobsstab aus fester Pappe. Der Hersteller ist die Firma AstroMedia (der Bausatz kostete 3,20 Euro). Siehe auch Jakobsstab ↗
- [4] Die 50° nach Körpermaß ergaben sich aus zwei großen Spannen und einer kleinen Faust (ohne Daumen). Siehe auch Winkelschätzung ↗