Doppler-Effekt
Wellenlängenänderung bei Bewegung
Basiswissen
Bewegt sich der Erzeuger einer Welle relativ zum Empfänger, dann ändert sich die Wellenlänge im Vergleich dazu, wenn beide zueinander stillstehen. Das ist der Doppler-Effekt, auch Dopplereffekt[1].
Der akustische Doppler-Effekt: Sireneneffekt
- Ein Krankenwagen mit Sirene fährt auf einen Menschen zu.
- Fährt der Wagen auf einen zu, klingt die Sirene etwas höher.
- Entfernt sie sich von einem, klingt die Sirene tiefer.
- Der höhere Klang gehört zu kürzen Wellenlängen (hohe Frequenz).
- Der tiefere Klang gehört zu längeren Wellenlängen (niedrige Frequenz).
Der kosmologische Doppler-Effekt: Rotverschiebung
- Ein Galaxie (Milchstraße) sendet Licht aus.
- Bewegt sich die Galaxie auf uns zu, erscheint das Licht Richtung blau verschoben.
- Bewegt sich die Galaxie von uns weg, erscheint das Licht Richtung rot verschoben.
- Mehr unter Rotverschiebung ↗
Der astronomische Doppler-Effekt: Erdumlauf
Bei ihrem Umlauf um die Sonne ändert die Erde ihre Relativgeschwindigkeit zu den Fixsternen ständig. Der Unterschied der Geschwindigkeit der Erde in einer beliebigen Richtung am Anfang eines beliebigen Halbjahres und an dessen Ende beträgt etwa 60 Kilometer pro Sekunde. Damit ergibt sich eine "jährliche Dopplerverschiebung in Sternspektren"[5]. Dieser Effekt wurde im 19ten Jahrhundert eindeutig nachgewiesen und war ein weiterer Beleg für die Bewegung der Erde um die Sonne[3].
Der spektroskopische Doppler-Effekt: Spektrallinienverbreiterung
- Theoretisch müssen Atome nur eng begrenzte Spektrallinien aussenden.
- Tatsächlich senden sie aber oft breite ineinander überfließende Linien aus.
- Das kann teilweise mit dem Doppler-Effekt erklärt werden:
- Manche Atome bewegen sich auf den Beobachter zu, andere von ihm weg.
- Der Effekt ist etwa beobachtbar in heißen oder turbulenten Gasen.
- Mehr dazu unter Dopplerverbreiterung [von Spektrallinien] ↗
Fußnoten
- [1] Dopplereffekt. In: Duden-Lexikon in drei Bänden. Band 1. A bis F. Bibliographisches Institut AG. Mannheit. 1961. Dort die Seite 475.
- [2] Christian Doppler: Abhandlungen (1842 bis 1852) Ostwald's Klassiker Nr. 161. Leipzig. 1907. Darin: Ueber das farbige Licht der Doppelsterne und einiger anderer Gestirne des Himmels. 1842.
- [3] F. Küstner: Eine spketrographische Bestimmung der Sonnenparallaxe. In: Astronomische Nachrichten, Band 169. 1905. Seite 241 bis Seite 264.
- [4] Naturwissenschaftliche Rundschau. Band 24, 1909. Seite 168 (Sonnenparallaxe aus 280 Fixtsternen).
- [5] Jürgen Teichmann: Wandel des Weltbildes. Astronomie, Physik und Meßtechnik in der Kulturgeschichte. Mit Beiträgen von Volker Bialas und Felix Schmeidler. Herausgegeben vom Deutschen Museum in München, über die Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt. 1983. Dort das kurze Kapitel "Jährliche Dopplerverschiebung in Sternspektren", Seite 115 und 116.